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Wer denkt, dass ich auf einer Insel einfach nur am Strand herum liegen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen kann, der kennt mich aber schlecht! Warum das nicht geht? 1. Weil ich so eine tolle Hautfarbe habe, dass ich sofort einen Sonnenbrand bekommen würde und 2. weil mir das viel zu langweilig wäre. Und genau deshalb, mussten wir bei unserem Besuch auf Ometepe mindestens einen der beiden Vulkane besteigen. Aber auch alle, die darauf keine Lust haben, können sich auf der Insel ausreichend beschäftigen und die Zeit dort genießen - sei es mit romantischen Sonnenuntergängen, kräftezehrenden Kanufahrten oder einem kühlenden Bad in einem natürlichen Wasserloch. Here we go...
Die Insel im Nicaraguasee
Ometepe liegt im Süden von Nicaragua und ist sowohl für Touristen als auch für Nicaraguaner ein beliebtes Reiseziel. Mit seiner Lage inmitten des Nicaraguasees ist sie weltweit die größte, vulkanische Insel in einem Süßwassersee. Nicht schlecht, oder? Und das Besondere dabei ist tatsächlich auch der Blick vom Festland auf die Insel - direkt auf die beiden beeindruckenden Vulkane Concepcion und Maderas, die man nur bei gutem Wetter komplett zu Gesicht bekommt. Generell ist es so, dass der nördliche Teil, rund um den Vulkan Concepcion, weiter ausgebaut ist und es auch befahrbare Straßen gibt. Im südlichen Teil von Ometepe, der nur von einer breiten Landzunge getrennt ist, erlebt man meistens nur Schotterpisten, d.h. es dauert auch alles etwas länger. Wir haben bei Merida gewohnt, wo wir von Moyogalpa mindestens eine Stunde auf uns nehmen mussten. Moyogalpa, Ausgangspunkt für die Fähren, ist eine kleine süße Stadt mit bunten Lokalen und einigen Hostels, in der man locker mal eine Nacht bleiben kann bevor es ins Inselinnere geht!
Die beiden Vulkane
Ometepe besteht aus zwei Vulkanen: dem gewaltigen Vulkan Concepcion mit 1.610 m und dem kleineren, 1.394 m hohen Vulkan Maderas. Während der Concepcion immer noch aktiv ist und auch hin und wieder Lavageröll und Aschewolken produziert, ist der Maderas komplett erloschen. Wanderungen sind dennoch auf beide Vulkane möglich, wobei es beide ganz schön in sich haben. Der Aufstieg zum aktiven Vulkan ist stetig bergauf in der prallen Sonne und dauert ca. 10 Stunden hin und zurück. Beim Maderas läuft man insgesamt ca. 8 Stunden durch verschiedene Vegetationszonen, angefangen von staubtrockener Steppe, fruchtbarem Wald und dem tiefsten Dschungel. Das klingt schon sehr abenteuerlich und ich kann euch sagen: das war es auch ;) Wir haben uns für den kleinen Vulkan entscheiden und sind in der Früh um 7 Uhr mit unserem Guide los und bereits nach 1-2 Stunden dachte ich ans Aufgeben. Dabei hatten wir noch nicht mal die Hälfte geschafft... Aber von da an ging es dann wieder ein bisschen besser und ich hatte meinen eigenen Rhythmus gefunden. In der letzten Stunde ging es dann nur in kleinen Schritten voran, da wir teilweise klettern und uns nach oben ziehen mussten. Aber schließlich erreichten wir endlich den Peak des Maderas... und was sahen wir? Nichts, absolut Nichts. Der Nebel und die Wolken hatten uns komplett umschlungen, sodass wir nicht mal die Lagune sehen konnten, die sich unweit von uns im Inneren des Vulkanes befand. In diesem Moment muss ich an die Worte eines anderen Hotelgastes denken, die ein Tag vor uns die Tour gemacht hat: "The most fascinating thing I have ever seen!" Schön! Naja, wenigstens sind wir oben angekommen ;) Doch das Schlimmste stand mir noch bevor: der Abstieg. Hier meldeten sich meine Knie und die knallende Sonne, als wir fast wieder unten waren. Puuh... aber geschafft! Vulkan Nr. 4: check!
Gut zu wissen:
-TRANSPORT: Ausgangspunkt für Ometepe ist San Jorge im Westen, von wo regelmäßig Fähren (fast stündlich, 50 NIO) und Boote (lieber nur bei kleinen Wellen, 2-3 mal am Tag für 35 NIO) fahren. Abgesehen von 2 Fahrten wird hier Moyogalpa im Nordwesten angefahren, ansonsten San José del Sur. Hier gibt es die genauen Fährzeiten.
-LEUTE: Ometepe ist nicht so eine Partyhochburg wie San Juan del Sur, aber es gibt dennoch viele Backpacker, die es sich dort gut gehen lassen. Neben einigen Touristen ist die Insel auch bei den Einheimischen als Urlaubsort sehr gefragt.
-UNTERKUNFT: Bei meiner Recherche vorab war ich von den Unterkünften nicht so begeistert. Bei Airbnb gab es einiges, Booking eher nicht so viel. Im Endeffekt habe ich über Priceline das La Omaja Hotel gefunden, was bisher die beste Unterkunft überhaupt war: Toller Bungalow, Blick auf den Concepcion und ein erfrischender Infinity-Pool! Kosten: $ 60 pro Nacht im Deluxe Doppelzimmer inklusive ganz charmanten Personal!
-AKTIVITÄTEN: alle vor Ort im Hotel/Hostel zu buchen
- VULKANHIKE: Jedes Hotel bietet Touren zu den beiden Vulkanen an. Ein Guide ist unerlässlich. Wir haben insgesamt $ 30 für einen privaten Guide bezahlt, der gut Englisch sprechen konnte.
- KANUFAHRTEN: Wir haben uns ein Kanu für $ 5/ Person/Stunde in der Nähe von Merida gemietet, mit dem wir zur Monkey Island gefahren sind. Dort leben verschiedene Affen, die man vom Boot aus beobachten kann. Ansonsten werden in der Regenzeit auch geführte Kanutouren auf dem Rio Istian angeboten.
- ROLLERTOUR: Überall auf der Insel sieht man Touristen, die mit einem Roller oder Motorrad die Insel erkunden. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, hätten wir das definitiv auch gemacht!
- OJO DE AGUA: Ein natürliches Wasserbecken in der Nähe von Santo Domingo, das als Schwinnbad für alle Erholungssuchende dient. Eintritt $ 2. Wer noch mehr Erfrischung braucht, kann auch den Wasserfall San Ramon beim Vulkan Maderas besuchen.
- PETROGLYPHEN: Eine Besonderheit auf Ometepe sind die uralten Petroglyphen, die man auf der Insel findet. Diese gehen aus der präkolumbianischen Geschichte hervor und sind mehrere hunderte Jahre alt.
- REITEN: Pferde gibt es überall auf Ometepe. Hier bietet es sich also an, einen kleinen Ausritt zu machen.
-KOSTEN: Gerade da Ometepe eines der wichtigsten Destinationen in Nicaragua ist, ist es nicht der billigste Flecken. Aber da es ja immer noch Nicaragua ist, ist es absolut erschwinglich. Ein einheimisches Bier bekommt man für ca. 1 € und es schmeckt auch!
-WEITERE INFOS: Deutsche Website von Ometepe, Ometepe-Projekt
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