Machu Picchu - mein unerwartetes Highlight

Oh Machu Picchu - vor unserer Reise nach Peru bin ich ja nun wirklich so gar nicht mit dir warm geworden. Zahlreiche Berichte habe ich gelesen über den Massentourismus, die hohen Eintrittsgelder, den anstrengenden Transport... Aber: Du hattest Glück. Wir haben uns doch für dich entschieden und möchten deinen Besuch im Nachhinein gar nicht mehr missen. Tatsächlich haben wir wirklich sehr gezweifelt und zählen die Tage in Machu Picchu jetzt doch zu einem unserer großen Highlights der Reise. Unerwartet, aber immerhin. An keinem anderen Ort in Peru haben wir so eine Magie gespürt wie bei dir - dort oben auf ca. 3.000 Meter Höhe und mit einem gigantischen Blick auf ein riesiges Tal und ein von Menschen geschaffenes Wunder! Mein Fazit an euch: Macht es, aber informiert euch gut vorher!


Wie kommt man dahin?

Der Weg nach Machu Picchu ist eigentlich schon mal das Wichtigste! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, je nachdem wie viel Geld und Zeit ihr habt, die ich euch hier kurz vorstellen will. 

OPTION 1: DIE TEURE, ABER SCHÖNE ZUGFAHRT

1. Start von Cusco um 3.30 Uhr mit dem Van nach Ollantaytambo, wo die Züge nach Aguas Caliente starten (Dauer ca. 2 Stunden). Wenn ihr etwas mehr Zeit habt, empfehle ich euch dort auch ein paar Nächste zu bleiben. Das ganze Tal, auch in Richtung Urubamba, hat einiges zu bieten und heißt nicht umsonst das heilige Tal der Inkas. 

2. Die Zugstrecke ab Ollantaytambo ist quasi der einzige richtige Verkehrsweg nach Machu Picchu Pueblo oder auch Aguas Caliente genannt. Es gibt 2 Anbieter (Incarail und Perurail), die die Strecke für die Touristen anbieten und je nach Zugklasse und Tageszeit ca. 50-100 Euro für eine Strecke verlangen. Nicht ganz günstig also... Die Züge verkehren mehrmals am Tag, aber vor allem in der Hauptsaison muss man seine Tickets meist schon Wochen vorher kaufen, da die Plätze gegrenzt sind. Ab und zu fährt auch ein Local Zug, aber den dürfen wir Touristen natürlich nicht benutzen... Wir sind um 6:40 Uhr mit dem Incarail los gefahren und hatten eine tolle Fahrt entlang des Urubamba-Flusses und durch traumhafte Täler. 

3. Pünktlich um 8.15 Uhr erreichen wir dann Aguas Calientes - das Tor und Dorf unterhalb von Machu Picchu. Aufgrund der umliegenden Berge ist es nicht sehr groß, aber hat sich mittlerweile schon sehr auf die Bedürfnisse der Touristen und Wanderer eingestellt. Es gibt zahlreiche Bars und Restaurants und sogar eigene Thermalquellen. 

4. Von Aguas Calientes fahren Busse und Mini-Vans zum Eingang von Machu Picchu, das nämlich immer noch einige Höhenmeter entfernt liegt. Mit dem Bus sind es dann ca. 15 Minuten Fahrt durch Serpentinen für ganze 10 €. Laufen kann man natürlich auch, aber das wird recht anstrengend, weswegen wir lieber den Rückweg zu Fuß gemacht haben.

5. Geschafft! Ihr habt Machu Picchu erreicht!

OPTION 2: DIE GÜNSTIGE, LANGE INDIVIDUALTOUR

Für alle, die etwas mehr Zeit haben und nicht so viel Geld für die Züge ausgeben wollen, gibt es noch eine Low-Budget-Alternative:

1. Mit einem Tour Operator oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man nach Hydroelectrica fahren. Der Weg ist etwas abenteuerlicher und von Serpentinen gesäumt und kann durch mehrfaches Umsteigen auch schon mal 7 Stunden dauern.

2. Dort angekommen führen Gleise nach Aguas Calientes, die mittlerweile recht viele Touristen als Gehweg nutzen. Man muss also ein bisschen aufpassen, aber ist garantiert umgeben von anderen Wanderern. Der Weg dürfte in etwa 2-3 Stunden dauern.

3. Ab Aguas Calientes gibt es dann wieder die Möglichkeit mit Bus, Minivan oder zu Fuß zum Eingangstor des Machu Picchu zu kommen. Da der Weg bis nach Aguas Calientes jedoch recht schon recht anstrengend ist, würde ich empfehlen dort erst mal eine Nacht zu bleiben, bevor es hoch hinauf zum Machu Picchu geht. In jeden Fall sollte die Tour ausreichend früh gestartet werden, damit ihr nicht im Dunkeln laufen müsst.

4. Geschafft! Ihr habt Machu Picchu erreicht!


Was muss man beachten?

Wie schon erwähnt, solltet ihr euch bei einem Besuch von Machu Picchu über folgendes bewusst sein:

1. Machu Picchu ist eines der 7 Weltunder der Antike! Das ist doch schon mal echt cool zu sehen, oder?

2. Das haben auch schon Tausende andere Menschen bemerkt, sodass ihr nicht die Einzigen da oben sein werdet! 

3. Aus diesem Grund müsst ihr euch auch wirklich rechtzeitig um Transport und Tickets kümmern, da sie recht schnell ausverkauft sind.

5. Zudem könnt ihr die Eintrittstickets für Machu Picchu nicht vor Ort kaufen, sondern müsst sie bereits vorher online, in Cusco oder Aguas Calientes kaufen. Beim Kauf als auch beim Einlass müsst ihr unbedingt eure Passports einpacken und vorzeigen.

6. Die Anzahl der verkauften Tickets ist offiziell auf ca. 6000 Personen begrenzt.

7. Es gibt Einlasszeiten, die unbedingt eingehalten werden müssen, da sie auf euren Ticket vermerkt sind: entweder von 6-12 Uhr oder von 12-17 Uhr.

8. Es gibt keine sanitären Anlagen auf dem riesigen Gelände der Stätte. Diese findet ihr lediglich am Eingangstor.

9. Ein Besuch auf Machu Picchu gehört wohl mit zu den teuren Vergnügen in Peru: 100-200 € für die Zugtickets + 60 € nur für den Eintritt.

10. Ein Grund für die hohen Preise und strengen Regulierungen sind die zunehmenden Schäden, die vor allem der Mensch hier anrichtet. Der Besucheransturm der letzten Jahre (2016 waren es rund 1,4 Mio. Touristen) haben mehr Schaden hinterlassen als Mensch und Natur in den letzten 500 Jahren. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen... 


Was kann man erwarten?

Abgesehen von den Menschenmassen war es wirklich ein ganz besonderer Moment als wir oben auf einem der vielen Aussichtspunkte standen und einfach nur den Blick auf diese riesige (viel größer als erwartet) Stätte und dieses wunderschöne Tal warfen. Ein besonderes Highlight von uns war auch die Besteigung des Montaña - einem Berg direkt oberhalb von Machu Picchu. Wenn ihr Lust auf so etwas habt, gibt es eigentlich genau 2 Möglichkeiten: der Montaña (quasi direkt hinter Machu Picchu und mit dem berühmten Blick auf die Stätte) oder den Huayna Picchu (auf der anderen Seite mit Blick auf die Stätte und den Montaña). Der Berg Montaña ist mit 3.050 m auf jeden Fall um einiges höher und schwerer zu besteigen (ca. 1,5 Stunden), wobei man auf dem Huayna Picchu (ca. 45 Minuten) wohl erst so richtig das Ausmaß und die Größe von Machu Picchu sieht. Aber wieder ganz wichtig: Nichts ist umsonst! Die Tickets für die Berge müssen extra gekauft werden (jeweils ca. 15 €) und meist sogar mit mehr Vorlaufzeit als die Machu Picchu Tickets an sich. Aber es lohnt sich: Die Besteigung des Montaña war zwar sehr anstrengend (unbedingt Sonnencreme & ausreichend Wasser einpacken), aber es hat sich gelohnt!


Mein Fazit & weitere Infos:

Fakt ist: Machu Picchu zählt im Nachhinein zu meinen absoluten Highlights in Peru. Und auch wenn ich den Massentourismus und die damit verbunden Schäden sehr kritisch sehe war es dennoch ein tolles Erlebnis. Solltet ihr euch also auch dazu entschließen, dieses Weltwunder zu besuchen, findet ihr hier noch weitere Tipps & Tricks zur guten Vorbereitung:

  • auf Info-Peru findet ihr alle Tipps von Nora, die 2 Jahre im Tourismus in Peru gearbeitet hat und sich bestens auskennt
  • bei Oliver von Woanderssein, der auch begeistert war
  • im YouTube-Video von Ania & Daniel von Geh Mal Reisen, die die Tour entlang der Gleise gelaufen sind
  • im Stefan Loose-Reiseführer, der auch einen großen Bericht zum Inkatrail beinhaltet

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